Jungfüchse
Jedes Jahr nimmt TIERART verletzte und verwaiste Fuchswelpen auf –
die Geschichten hinter den Tieren sind vielfältig
Anders verhält es sich natürlich, wenn beispielsweise das Muttertier überfahren an der Straße liegt und die Welpen dort umherirren. Ohne menschliche Hilfe hätten diese sicher keine Überlebenschance.
Auch angefahrene Jungtiere, Tiere mit Bissverletzungen durch Hunde oder solche, die gar mit ausgesetzten Hundewelpen verwechselt wurden, kommen immer wieder zu TIERART. Sie werden hier medizinisch versorgt bzw. aufgezogen und auf die spätere Wiederauswilderung vorbereitet.
Was passiert mit den Jungtieren bei TIERART?
Auf unserer Station angekommen wird jedes einzelne Tier eingehend begutachtet, gewogen, auf Parasiten und Verletzungen untersucht, sein allgemeiner Gesundheitszustand überprüft und dann seinen Ansprüchen entsprechend versorgt. Sehr junge Tiere werden rund um die Uhr von unseren Tierpflegern betreut und je nach Alter in mehr oder weniger großen zeitlichen Abständen mit Ersatzmilch für Welpen gefüttert. Sobald sie selbstständig feste Nahrung zu sich nehmen, kommen sie in Gruppen zusammen in artgerechte Gehege, in denen sie sich nach und nach bis zur Auswilderung im Herbst wieder vollständig von uns Menschen entwöhnen können. Hier bieten wir den Jungfüchsen ausreichend Versteckmöglichkeiten und vor allem artgerechtes Futter an. Sie sollen sich schnellstmöglich an ihre spätere Hauptnahrung, nämlich Mäuse, gewöhnen. Zudem werden unsere Füchse natürlich regelmäßig entwurmt und gegen Staupe, Parvovirose und Tollwut geimpft, um später die bestmöglichen Voraussetzungen für die 2. Chance auf ein Leben in freier Wildbahn zu haben.
Aus Welpen werden Füchse – und dann?
Im September ist schließlich die Zeit gekommen, die Füchse zurück in die Freiheit zu entlassen. In kleinen Gruppen von 2-3 Tieren bringen wir sie nach Absprache mit dem zuständigen Jagdberechtigten in geeignete Waldgebiete, fernab von Dörfern und stark befahrenen Straßen. Die Zusammenarbeit mit Jägern und Förstern, sowie der Unteren Naturschutzbehörde funktioniert hierbei glücklicherweise sehr gut. Wir zählen mittlerweile auch einige „fuchsfreundliche“ Jäger zu unseren Vereinsmitgliedern und Unterstützern, die in ihren Revieren komplett auf die Fuchsjagd verzichten und sich über das Vorkommen des Fuchses freuen. Immerhin spielt er in unserem Ökosystem eine wichtige Rolle als „Gesundheitspolizei des Waldes“. Zum einen ernährt er sich in der Regel zu fast 90% von Mäusen, die, wenn sie Überhand nehmen, auch Krankheiten übertragen oder Ernteschäden anrichten können. Zum anderen entnehmen Füchse auch kranke oder altersschwache Tiere wie Rehe oder Hasen aus dem Bestand oder ernähren sich von Aas.