Waschbären
Procyon lotor
Eine abwechslungsreiche und möglichst naturnahe Ernährung unserer Waschbären ist uns sehr wichtig. Neben Obst und Gemüse stehen regelmäßig auch Fisch, Krebstiere, Nüsse, Eier und Insekten auf dem Speiseplan der geschickten Allesfresser. Also wenn das mal nicht lecker aussieht…
Wie der Waschbär in Deutschland heimisch wurde…
Der aus Nordamerika stammende Waschbär wurde in den 1920er Jahren nach Deutschland eingeführt – in erster Linie zur Gewinnung von Pelz für die Modeindustrie. Von da an wurden diese Tiere einerseits in Pelztierfarmen gezüchtet, andererseits aber auch vorsätzlich ausgewildert mit dem Ziel, sie in Deutschland anzusiedeln und später zu bejagen.
Im Jahre 1934 wurden zwei Waschbärpärchen mit offizieller behördlicher Genehmigung am Edersee (Nordhessen) ausgewildert. Zunächst stellte man die Art sogar unter Naturschutz, um deren Vermehrung und Verbreitung zu begünstigen. Die anpassungsfähigen Allesfresser fanden in unseren Breiten in der Tat äußerst passende Bedingungen dazu vor: ein reichhaltiges Nahrungsangebot, gemäßigtes Klima, baumreiche Vegetation und kaum natürliche Feinde. Demnach vermehrten sich die Waschbären deutlich stärker als man wohl vermutet hatte. Höchstwahrscheinlich lässt sich die gesamtdeutsche Waschbärenpopulation letztlich auf diese beiden ausgesetzten Paare, sowie eine Gruppe von mehr als 20 Tieren zurürckführen, welche gegen Ende des Krieges aus einer Pelzfarm bei Berlin entkommen konnten.
Ab 1990, nach dem Fall der Mauer, konnten die westliche und östliche Population zusammenwachsen. Dennoch bleiben die Gebiete in Hessen und Brandenburg bis heute die Verbreitungsschwerpunkte des Waschbären innerhalb Deutschlands.
Schon gewusst…?
Der Name des Waschbären im Englischen, raccoon, kommt aus der Sprache der Indianer. „Arakun„ bedeutet in etwa so viel wie „der mit seinen Händen reibt, schrubbt und kratzt“. Die Azteken gaben ihm die Bezeichnung „Mapachitel“, was soviel wie „der alles in die Hände nimmt“ heißt und bei den Sioux Indianern war der Waschbär als „weeka tegelega“, der „Magier mit dem bemalten Gesicht“, bekannt.
Waschbären halten keinen Winterschlaf, wohl aber eine Winterruhe. Dabei bleiben Puls und Körpertemperatur unverändert. Bei Störung ist der Waschbär sofort hellwach und reagiert augenblicklich.
Waschbären haben hypersensible Vorderpfoten, deren Hornschicht im Wasser aufweicht. Beinahe zwei Drittel der Sinneswahrnehmungsbereiche im Großhirn kümmern sich um taktile Reize.